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Energieberatung Thüringen - Silvio Schmidt

Energie
Beratung

Silvio Schmidt

Die Nutzung von Sonnenenergie gehört heute zu den effektivsten Wegen, Immobilien ökologisch und wirtschaftlich zukunftsfähig aufzustellen. Dabei stehen zwei grundlegende Technologien zur Verfügung: Photovoltaik zur Stromerzeugung und Solarthermie zur Wärmegewinnung. Beide Systeme nutzen Sonnenlicht – aber auf ganz unterschiedliche Weise.

1. Photovoltaik: Sonnenstrom vom eigenen Dach

Photovoltaikanlagen (PV) wandeln Sonnenlicht mithilfe von Halbleitermodulen direkt in elektrischen Strom um. Der erzeugte Strom kann:

  • selbst verbraucht,
  • zwischengespeichert (z. B. in Batteriespeichern) oder
  • ins Netz eingespeist werden (mit Vergütung nach EEG).

Vorteile:

✅ Reduktion der Strombezugskosten ✅ Förderung durch KfW/BAFA und Einspeisevergütung ✅ Kombination mit E-Auto-Ladestation oder Wärmepumpe möglich ✅ In der Regel wartungsarm und langlebig (> 20 Jahre)

Nachteile:

❌ Hoher Eigenverbrauchsanteil nur mit Speicher wirtschaftlich ❌ Wirtschaftlichkeit abhängig von Dachausrichtung und Verschattung ❌ Einspeisevergütung sinkt stetig – Fokus auf Eigenverbrauch notwendig

2. Solarthermie: Warmes Wasser durch Sonnenkraft

Solarthermieanlagen nutzen Sonnenenergie zur Erwärmung von Wasser. Sie kommen meist zum Einsatz bei:

  • Trinkwassererwärmung,
  • Heizungsunterstützung (v. a. in Kombination mit Gas, Öl, Biomasse oder Fernwärme).

Vorteile:

✅ Hoher Wirkungsgrad bei der Wärmegewinnung ✅ Reduktion des Heizenergieverbrauchs um 10–30 % ✅ Förderfähig durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA)

Nachteile:

❌ Wärmeüberschuss im Sommer, Unterdeckung im Winter ❌ Speicher und Hydrauliksysteme notwendig ❌ Begrenzter Nutzen bei Gebäuden mit niedrigem Warmwasserbedarf

3. Vergleich: Wann lohnt sich was?

KriteriumPhotovoltaikSolarthermie
NutzenStromerzeugungWärmebereitstellung
EigenverbrauchHoch mit SpeicherBegrenzter Bedarf in Sommermonaten
Investitionskostenca. 1.200–1.800 €/kWp (ohne Speicher)ca. 3.000–7.000 € (für EFH-Anlage)
FörderungKfW, EEG, SteuerermäßigungBAFA-Förderung
WartungGeringMittel (Hydraulik, Frostschutz etc.)
WirtschaftlichkeitHoch bei hohem StromverbrauchSinnvoll bei hoher Warmwassernutzung

4. Kombination beider Systeme?

Eine Kombination aus PV und Solarthermie ist technisch möglich, aber nur sinnvoll, wenn genügend Dachfläche vorhanden ist und der Energiebedarf (Strom & Wärme) hoch ist. In vielen Fällen ist es wirtschaftlicher, eine größere PV-Anlage zu installieren und damit auch die Wärmeerzeugung (z. B. über Wärmepumpe oder Durchlauferhitzer) elektrisch abzudecken – Stichwort: Sektorenkopplung.

5. Fazit: Technik nach Bedarf wählen

  • Photovoltaik eignet sich ideal für Gebäude mit hohem Stromverbrauch (z. B. durch Wärmepumpe, E-Mobilität, Gewerbenutzung).
  • Solarthermie lohnt sich insbesondere in Mehrfamilienhäusern mit konstant hohem Warmwasserbedarf (z. B. bei dezentraler Warmwasserbereitung oder zentralen Heizsystemen).
  • Für Einfamilienhäuser mit begrenztem Budget und Dachfläche ist PV oft die flexiblere und wirtschaftlichere Lösung.

Praxistipp: Lassen Sie vor der Entscheidung eine technische und wirtschaftliche Wirtschaftlichkeitsanalyse durchführen. Ein Energieberater kann prüfen, welches System zur Nutzung, Dachfläche und Gebäudestruktur passt – oft auch förderfähig nach BAFA (z. B. iSFP-Bonus).

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